Die 1. Brandenburgische Landesausstellung im Endspurt

Nur noch drei Wochen, dann schließt die 1. Brandenburgische Landesausstellung ihre Pforten. Wer sie noch nicht besucht hat, sollte sich also langsam auf den Weg machen. Ort der Ausstellung ist Schloss Doberlug und man darf sagen, sie ist der vorläufige Gipfel dessen, was sich die Stadt Doberlug-Kirchhain als Nutzung des Schlosses wohl jemals erträumen konnte. Seit 1950 der Kasernierten Volkspolizei und der NVA dienend, wurde es 1994 nach erfolgloser Investorensuche der Stadt übertragen. Was folgte, war eine Stück-für-Stück-Sanierung über fast 20 Jahre, die Suche nach einer angemessenen Nutzung.

 

Nun, in diesem Jahr, wurde im Schloss eine kleine feine Ausstellung installiert: “Wo Preußen Sachsen küsst” oder auch “Szenen einer Nachbarschaft”. In der Tat ist es von Doberlug aus nicht weit bis zur sächsischen Grenze, was jedoch nur die halbe Wahrheit ist. Tatsächlich waren große Teile von Südbrandenburg noch bis ins 19. Jahrhundert sächsisches Territorium. Erst der Wiener Kongress 1814/15 brachte eine weitreichende Neuordnung, im Zuge derer große Teile Sachsens an Preußen fielen.

 

Dies ist auch die letzte der sieben Szenen, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts einsetzen und von Rivalität, Partnerschaft, Königswürde, Glanz, Gloria, kulturellem Austausch, Mit- und Gegeneinander erzählen. Und gut, dass Schloss Doberlug nicht größer ist! So hat die Ausstellung genau den richtigen Umfang, um mit etwas Aufmerksamkeit fast alle Exponate betrachten zu können, die Beschriftungen zu lesen und die kurz gefassten Texttafeln aufzunehmen. Die Auswahl der Ausstellungsstücke ist zum Glück nicht überbordend, sondern mit Bedacht knapp bemessen. So verlässt man die Ausstellung auf jeden Fall ohne das Gefühl, sie sich irgendwann noch einmal “in Ruhe” ansehen zu müssen.

 

Doberlug selbst ist eine Planstadt, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstand. Direkt über den gewaltigen Marktplatz führt eine Durchgangsstraße. Das bedeutendste Gebäude der Stadt ist das “Quartier Rautenstock”, das 1666 als Gästehaus des Schlosses entstand und seit letztem Jahr frisch saniert eine exquisite Beherbergung bietet. Empfehlenswert ist auch ein Spaziergang durch die Straßen, die auf beiden Seiten hinter dem Markt verlaufen. Hier darf man einen Blick in die oft malerischen rückwärtigen Grundstücke der Häuser am Markt werfen und kann die unaufgeregte Atmosphäre eines kleinen Landstädtchens genießen.

 

Die Versorgung mit Speis und Trank ist am Tage durchaus gesichert, für den Abend empfiehlt sich jedoch ein Besuch der benachbarten Stadt Finsterwalde, die für jeden kulinarischen Geschmack etwas bietet. Empfohlen seien hier das “Finsterwalder Brauhaus”, die “Vetternwirtschaft” in der Langen Straße und das Feinschmecker-Restaurant “Goldener Hahn”.

 

Auch wenn noch nicht fest steht, wie es nach dem Ausstellungsende weiter geht, das Schloss und die Region hat in jedem Fall gewonnen, vor allem an Aufmerksamkeit.

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