Auf Fontanes Kinderschaukel

“… wer sich aus Kindertagen jener primitiven Schaukeln entsinnt, die aus einem Strick zwischen zwei Äpfelbäumen bestanden, der hat die geschwungene Linie vor sich, in der sich die Havel auf unseren Karten präsentiert. [...]  Das Stückchen Erde, das sie umspannt, [ist] eben unser Havelland …” – Einfacher und eindrücklicher als Fontane kann man die Lage des Havellandes wohl nicht beschreiben. Und dieser Landstrich ist es auch, um den sich unsere Katalog-Neuzugänge in dieser Woche gruppieren.

 

Auf drei von ihnen werden wir allerdings noch ein wenig warten müssen, denn sie erscheinen erst im April dieses Jahres. So sehen wir mit großer Spannung einen neuen Reiseführer für die Havel-Region entgegen. Bei Terra Press erscheint Havelland. Ein Wegbegleiter. Ausgestattet wie der Band zur Uckermark wird er im handlichen Taschenbuchformat sicher ein zuverlässiger Begleiter in dieser Region sein, denn vom genannten Verlag sind wir stets gut recherchierte und gestalterisch ansprechende Produkte gewöhnt.

Die kleine Havelstadt Zehdenick durfte in den letzten Jahren in einer ganzen Reihe von  Publikationen glänzen. Und diese ist noch nicht zu Ende. Ebenfalls im April erscheint ein weiterer Bildband von Ulrich Drewin, in dem er neues bisher unveröffentlichtes Bildmaterial aus dem alten Zehdenick präsentiert.

Ganz besonders freuen wir uns bereits auf das Buch vom Tom Liehr. Der Autor von Pauschaltourist und Sommerhit wird nun ein waschechtes Brandenburg-Buch veröffentlichen: ein Handwerker, ein Pfarrer, ein Berufs-Chaot und ein Verlags-Lektor auf einem Hausboot unterwegs in den Gewässern der Havel! Ob das gut geht, ganz ohne ordnende weibliche Hand? Bei den Leichtmatrosen ist der Lesespaß wohl vorprogrammiert …

Wo spielt das berühmteste Gedicht des Havellandes? Richtig, in Ribbeck. Der Berliner Autor Friedrich Christian Delius beobachtete kurz nach der Wende, wie seine Westberliner Mitbürger das brandenburgische Umland entdeckten – und manchmal auch “erobern” zu müssen glaubten. Satirisch beschrieb er 1991 in der Erzählung Die Birnen von Ribbeck, wie Ost und West auf einem Ribbecker Volksfest aufeinander treffen. Eine Buch, das bis heute zum Nachdenken anregt, gleichzeitig aber auch eine Fülle havelländischer Geschichte(n) offenbart. Das Buch ist vor wenigen Wochen in einer neuen Ausgabe erschienen.

Einer der fleißigsten Sagensammler des Landes ist Eugen Gliege. Seine zahlreichen im Eigenverlag publizierten Sammlungen – vorrangig aus den westlichen Teilen Brandenburgs – erfreuen sich großer Beliebtheit. Dazu gehörten bisher auch zwei Bände zum Land an der Havel. Die darin enthaltenen Geschichten sowie zusätzlich neu recherchierte Überlieferungen wird er nun in einer auf sechs Bände konzipierten Reihe Geschichten aus dem Havelland systematisch zusammenfassen. Der erste Band ist am heutigen Freitag erschienen.

In bekannter Sorgfalt veröffentlichte der Lukas Verlag Berlin im vergangenen Jahr ein Buch, das viele Geschichts-Interessierten der Havelland-Region erfreuen wird. Unter dem ungewöhnlichen Titel … ernsthafte Beyträge zur Geschichte der Stadt Werder … werden zwei Abhandlungen aus den Jahren 1784 und 1852 über die Geschichte der Stadt Werder an der Havel abgedruckt, die nun erstmals im originalen Wortlaut einem breiten Publikum vorliegen.
Und last but not least – Monate und teilweise Jahre mussten wir auf Taschenbuch-Ausgaben der “Brandenburger” Fontane-Wanderungen verzichten. Seit Ende des letzten Jahres ist dieser Zustand aufgehoben und die “Wanderungen” sind nun wieder komplett als Taschenbuch erhältlich.

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