Friedrich II. – Die wichtigsten Biografien im Vergleich

Der Buchmarkt derzeit von einer regelrechten “Welle” von Friedrich-Literatur überschwemmt. Da sind die klassischen Biografien, da sind Textsammlungen mit Dokumenten aus Friedrichs und späterer Zeit oder auch Bücher, die sich einzelnen Facetten des Monarchen widmen. Von den Biografien haben wir die drei wichtigsten verglichen.

Allen voran sollte in einer Übersicht doch der Klassiker von Johannes Kunisch genannt werden. Vielleicht inspiriert vom Preußenjahr 2001 hatte der Autor 2004 eine, wenn nicht die, von Historiker-Kollegen hoch gelobte Biografie Friedrich der Große. Ein König und seine Zeit veröffentlicht. Eine “mit immenser Gründlichkeit recherchierte, quellengesättigte, in plastischer, unprätentiöser Sprache und mit respektvoller Distanz geschriebene” Biografie, so der Historiker Hans-Ulrich Wehler.

  • Umfang: 625 Seiten
  • Besondere Stärke: Friedrichs Kriege als “Mittel der Politik”
  • Lesbarkeit: leicht
  • Einband: paperback
  • Preis: 16.90 Euro
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Friedrichs Biografie ist in Tillmann Bendikowskis Buch “Friedrich der Große” wesentlich knapper ausgefallen. Von dem 336 Seiten umfassenden Buch widmen sich nur etwa 150 dem Leben des Monarchen. Der übrige Teil – das ist die Besonderheit dieses Buch – befasst sich mit dessen Wirkungsgeschichte, die bis in die bundesrepublikanische Gegenwart führt und dabei in zwei ausführlichen Kapiteln auch auf das Friedrich-Bild im Nationalsozialismus und der späten DDR (“Friedrich II. reitet in den Sozialismus”) eingeht.

  • Umfang: 336 Seiten
  • Besondere Stärke: Wirkungsgeschichte und Nachleben
  • Lesbarkeit: leicht
  • Einband: gebunden
  • Preis: 19.99 Euro
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Bereits das Buchcover deutet an: der Autor nähert sich Friedrich auf andere Art. Sieht so ein gebeugter Mann aus, mit runzligem Gesicht, ausfallenden Zähnen und gekrümmten Rücken, wie es Friedrich II. wenige Jahre zuvor behauptete? Jürgen Luh geht mit seinem Gegenstand kritisch um, hinterfragt genauer, glättet keine Widersprüche. Luh zeigt in seinem Buch “Der Große” anhand vieler Dokumente, dass Friedrich sein Außenbild sehr wohl selbst und bewußt mitgestaltete, denn: “anders als andere Monarchen seiner Zeit wollte Friedrich nicht den Ruhm seiner Dynastie mehren, ihm ging es allein um ihn selbst” (FAZ-Rezension).

  • Umfang: 287 Seiten
  • Besondere Stärke: Friedrich der Große – eine Selbstinszenierung
  • Lesbarkeit: für Einsteiger anspruchsvoll
  • Einband: gebunden
  • Preis: 19.99 Euro
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