- Artikel-Nr.: 9783980479509
- Untertitel: Heimatsagen der Ostprignitz
Beschreibung
Vorwort:
Liebe Leserinnen! Lieber Leser! Wenn Eure Groß- oder (Ur-) Urgroßeltern abends beim Schein der Kerze, einer Spiritus- oder Öllampe zusammensaßen oder wenn die Mädchen in der Spinnstube ihre Köpfe zusammensteckten, dann wurden Sagen und Geschichten erzählt, denn an Radio oder Fernsehen dachte noch keiner ... Von Spuk und Geistern war die Rede, von geheimnisvollen Orten - Brücken, Waldstücken, Hügeln, Sümpfen - wo Gespenster zu Hause waren, von lästigen Kobolden, Hexen, Teufeln oder Teufelsbündnern. Da gab es verborgene Schätze, verwunschene Steine, vergrabene oder verschüttete Kirchenglocken. Manche Sage berichtete aber auch über historische Persönlichkeiten, über kluge Bauern, starke, großherzige Menschen oder schwache, verdammens- oder bedauernswerte.
Immer ist die Sage bemüht, genau zu sein, viel genauer als etwa Märchen. Es werden Ort, Zeit, Namen von Personen, gelegentlich auch Zeitzeugen bzw. Erzähler genannt. Denn die Sage sollte geglaubt werden, damals zumindest, als Eure Vorfahren sie erzählten.
Obwohl Sagen aus unserer Gegend schon sehr früh festgehalten wurden (Beckmann, Histor. Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg 1753), erreichten sie die Leser in der Ostprignitz kaum. Das gelang erst 1921 dem verdienstvollen Schulrat R. Heuer mit seinen "Prignitzer Sagen und Geschichten", die von vielen Lehrern gesammelt worden waren und damit auch in der Schule gepflegt wurden. Auch Heuers Sammlung behandelt - wie seine Vorgänger - die Ostprignitz etwas stiefmütterlich: Bereits bekannte Sagen werden nur z. T. aufgenommen, viele sind ihm (noch) nicht bekannt. Doch aktiviert er zahlreiche Hobbysammler, sich verstärkt diesem alten Kulturgut zuzuwenden, um es der Nachwelt zu erhalten. Manche Ortschronik, manch alte Aufzeichnung und selbst ältere Dorfbewohner kennen noch heute die eine oder andere Sage, die bisher unveröffentlicht geblieben ist.
Einige Begebenheiten werden in Platt, unserer niederdeutschen Mundart, wiedergegeben, weil sie ursprünglicher wirkt als das Hochdeutsche und weil sie nicht gänzlich aus unserem Gedächtnis gestrichen werden darf.
Und wenn Ihr, liebe Leser, diese oder jene Sage mit Schmunzeln oder Unverständnis quittieren möchtet, dann denkt an die Lebensumstände Eurer Vorfahren und wertet diese Erzählungen als Versuch, ihre Welt zu erklären.
Dr. W. Dost
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Einband: | paperback |
Seitenzahl: | 80 |
Titelart: | Buch |
Erscheinungsjahr: | 1995 |
Region: | Prignitz, Ruppiner Land |
Thema: | Märchen und Sagen |
Weitere Informationen
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Wolfgang Dost |