Hallenumgangschöre in Brandenburg

Hallenumgangschöre in Brandenburg
36,00 € *

inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Auf Lager. Lieferzeit ca. 2-3 Werktage

  • 9783931836061
Klappentext: Hallenkirchen mit Chorumgängen finden sich in den meisten Städten der Mittelmark... mehr

Beschreibung

Klappentext:
Hallenkirchen mit Chorumgängen finden sich in den meisten Städten der Mittelmark und der Niederlausitz. Die märkischen Städte haben in der Mitte des 14. Jahrhunderts damit begonnen, die kaum ein Jahrhundert alten Gründungsbauten ihrer Pfarrkirchen mit dieser offensichtlich zeitgemäßeren Bauform auszustatten, um nicht zu sagen auszuzeichnen. Und wenn es sich auch bei den Hallenumgangschören in Brandenburg um eine Rezeptionsform, um eine Entlehnung dieser Form von Kirchenarchitektur aus einer anderen Region handelt, so läßt sich doch spätestens mit der weiteren Verbreitung in der Mark Brandenburg eine eigene Entwicklung der Bauform beobachten. Was ist das Besondere an dieser städtischen Pfarrkirchenarchitektur? Hinter der einfachen, kompakt und geschlossen wirkenden Baugestalt mit mächtigem, die Stadt überragendem Dach verbirgt sich eine komplizierte Raumgliederung im Ostteil des Kirchengebäudes: das von Stützen mehrkantigen oder runden Pfeilern umgrenzte Sanktuarium und ein um dieses herumgeführter Umgang mit Gewölben in gleicher Höhe. Der so gebildete östliche Teil des Innenraums der Kirche, der mit dem kunst- und architekturgeschichtlichen Begriff »Hallenumgangschor« bezeichnet wird, bildete den Rahmen für unterschiedliche liturgische Bereiche und Handlungen.

Inhalt:
1. Ernst Badstübner / Dirk Schumann: Hallenumgangschöre in Brandenburg S.8
2. Arnt Cobbers: Zur Entwicklung des Hallenumgangschores S.18
3. Marcus Cante: Hallenumgangschöre im brandenburgischen Pfarrkirchenbau der Spätgotik S.67
4. Ulrike Gentz: Zum Verhältnis von Hallenumgangschören in Süd- und Norddeutschland S.142
5. Wiltrud Barth: Die Nikolaikirche in Berlin-Spandau - ein früher brandenburgischer Hallenumgangschor S.157
6. Wolfram Bleis: St. Marien und Andreas in Rathenow - ein früher Hallenumgangschor? S.205
7. Christian Nülken: Frankfurt / Oder - der Hallenumgangschor der Marienkirche
8. Dirk Schumann: St. Nikolai in Frankfurt/Oder - ein bisher unbekannter Hallenumgangschortyp des 14. Jahrhunderts S.258
9. Ernst Badstübner: Berlin und Königsberg in der Neumark - Stationen des Heinrich Brunsberg? S.276
10. Andreas Cante: St. Gotthardt in Brandenburg-Altstadt - die Umbauung des Vorgängers und das "middelwerck dessen chores" S.307
11. Dirk Schumann: Beeskow - der Hallenumgangschor der Marienkirche S.352
12. Dirk Schumann / Blandine Wittkopp: Zur Datierung der Stadtpfarrkirche in Fürstenberg an der Oder S.352
13. Barbara Rimpel: Die Stadtkirche in Lieberose - die jüngste Hallenumgangschoranlage in Brandenburg S.283

Die Herausgeber:
Ernst Badstübner
(Jahrgang 1931, Prof. Dr. em.) ist Bau- und Kunsthistoriker und war zuletzt Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte des Mittelalters der Universität Greifswald. Seine Lehrer waren Richard Hamann sen. und Edgar Lehmann. Er arbeitete an der Deutschen Akademie der Wissenschaften und am Institut für Denkmalpflege in Berlin und veröffentlichte neben Studien zur mittelalterlichen Architektur des Mönchtums und zur Ikonographie vor allem kunstlandschaftliche Untersuchungen in Thüringen und in der Mark Brandenburg. Von März 1992 bis zu seiner Berufung nach Greifswald im Oktober 1994 bekleidete er das Amt des Burghauptmanns der Wartburg zu Eisenach.
Dirk Schuhmann, M.A.
geboren 1964, Kunsthistoriker; freiberuflicher Bau- und Kunsthistoriker; Doktorand an der FU Berlin; lebt in Berlin

Verlagsinfo zur Buchreihe:
Die Backsteinarchitektur mit ihrem leuchtend roten Baumaterial, dem gebrannten Ziegel, prägt entscheidend den Charakter der norddeutschen Kultur- und Kunstlandschaft. Aber nicht allein im Küstenraum um die Ostsee wurde im Mittelalter mit dem Backstein gebaut, sondern auch in Mittel- und Süddeutschland, in Sachsen, Schlesien und Bayern, ebenso in den Niederlanden. In Italien, in Frankreich oder im Rheinland war der Ziegelbau seit den Zeiten römischer Herrschaft gebräuchlich. Im 11. und 12. Jahrhundert brachte es die Backsteinarchitektur in den oberitalienischen Landschaften zur Blüte und wurde für die nordeuropäischen Regionen vorbildlich. In diesen Gebieten, die den Steinbau größtenteils noch gar nicht kannten, nahm sie eine Entwicklung, die die Küstenregionen und das Binnenland zu ausgesprochenen »Backsteinlandschaften« werden ließ. Jeder kennt die Pracht der Giebel an Rat-und Bürgerhäusern, an den Kirchen und Tortürmen norddeutscher Städte. Erscheinen diese Bauwerke zunächst einfach und streng, so erschließt sich bei genauerem Hinsehen doch die reiche Formenwelt des Details. Der Eindruck sachlichen Bauens, dessen Rationalität und Exaktheit Architekten und Kunsthistoriker seit dem frühen 19. Jahrhundert fasziniert, ist nicht zuletzt auf das normierte Maß der seriell gefertigten Backsteine zurückzuführen. War die mittelalterliche Backsteinarchitektur im 19. Jahrhundert Gegenstand historischer Rezeption im zeitgenössischen Bauen, so wurde das Baumaterial im 20. Jahrhundert zum Programm im Euvre der Architekten vom Expressionismus bis zur Postmoderne. Auch die architekturgeschichtliche Forschung widmete sich anfänglich nur der mittelalterlichen Backsteinbaukunst mit dem Versuch einer Bestandsaufnahme. Bei jüngeren Arbeiten rücken die Rezeptionsbauten des Historismus oder die Klinkerbauten des Expressionismus ins Blickfeld kunsthistorischen Interesses. Eine vergleichende und zusammenfassende Beschäftigung mit der Backsteinbaukunst ist dagegen eher selten, meist wird sie allgemeinen architekturgeschichtlichen Darstellungen subsumiert. Dieser Mangel an thematisch vergleichenden Untersuchungen wiegt heute um so schwerer, als sich vor allem durch Bauarchäologie und Bauforschung eine Vielzahl neuer Erkenntnisse angesammelt hat. Sie sind nicht nur für die Baugeschichte und -technik einzelner Bauwerke, sondern gleichermaßen für die Geschichte bestimmter Bautypen und damit häufig auch für kunstlandschaftliche Zusammenhänge von Bedeutung. Es ist ein Anliegen der »Studien zur Backsteinarchitektur«, die Veröffentlichung aktueller Forschungsergebnisse zu ermöglichen, die einerseits die Untersuchung am konkreten Material einzelner Bauten, andererseits die Auseinandersetzung mit der übergreifenden kunsthistorischen Einordnung zur Voraussetzung haben. Daß die Anschauungen von Kunsthistorikern und Bauforschern nicht immer übereinstimmen, hat seine Ursache nicht zuletzt in methodischen Unterschieden, die zu abweichenden Bewertungen führen können. Doch gerade darin erkennen wir die produktiven Möglichkeiten einer Forschung, die einer notwendigen interdisziplinären Herangehensweise Rechnung trägt und Nahsicht und Weitblick als wichtige Elemente wissenschaftlicher Arbeit miteinander verbindet.
Die neue Studienreihe wird gemeinsam von Ernst Badstübner und Dirk Schumann herausgegeben.

Einband: paperback
Titelart: Buch
Seitenzahl: 458
Erscheinungsjahr: 2000
Reihe: Studien zur Backsteinarchitektur
Thema: Architektur

Weitere Informationen

mehr ...
Hallenumgangschöre in Brandenburg finden Sie auch in diesen 4 Kategorien:
Architektur und Denkmalpflege
Dirk Schumann
Ernst Badstübner
Marcus Cante
Bewertungen lesen, schreiben und diskutieren... mehr

Kundenbewertungen

Bewertung schreiben
Bewertungen werden nach Überprüfung freigeschaltet.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zuletzt angesehen